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Auf Expedition mit Alexander von Humboldt
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Alexander von Humboldt war zusammen mit Aimé Bonpland von 1799 bis 1804 auf Forschungsreise in Amerika. Hier wird seine Reiseroute anhand historischer Karten nachgezeichnet.

Stationen:
Teneriffa Amazonas Anden Mexico Auswertung
Russland
Kosmos Quellen

Logbuch 5. Juni 1799

Aufbruch von Coruna in Spanien

Ich werde Pflanzen und Fossilien sammeln, mit vortrefflichen Instrumenten astronomische Beobachtungen machen können […] Das alles ist aber nicht Hauptzweck meiner Reise. Und auf das Zusammenwirken der Kräfte, den Einfluß der unbelebten Schöpfung auf die belebte Tier- und Pflanzenwelt, auf diese Harmonie sollen stets meine Augen gerichtet sein! –AvH

17. Juni: Die Kanarischen Inseln kommen in Sicht

19. Juni 1799: Ankunft auf Teneriffa in Santa Cruz

EXpeditioN auf Teneriffa

Aufstieg von Santa Cruz zum Vulkan Pico del Teyde


Blick in den Krater des Pico del Teide
| Perpsektive | Teide | 2. Fassung

Vegetationsprofil des Pico del Teide auf Teneriffa Zeitpendel

Aus: Humboldt, Alexander von: Atlas Géographique Et Physique Des Régions Equinoxiales Du Nouveau Continent
Langlois, Paris 1817

Experimental: Volcano 3D - Tenerife

25. Juni 1799: Aufbruch von Teneriffa über den Atlantik

16. Juli 1799: Ankunft in Cumaná

28. Oktober 1799: Partielle Sonnenfinsternis in Cumaná

Vorbereitung der Expedition durch den Regenwald, die im nächsten Jahr in Caracas starten wird.

1. EXpeditioN durch den nördlichen Amazonas-Regenwald

Februar bis Mai 1800

Expedition von Caracas zum Fluss Apure und auf diesem zum Orinoco


Einmündung des Apure in den Orinoco.
Skizze von AvH am 4. April 1800 /via

Weiter stromaufwärts so weit wie möglich in südlicher Richtung über den Rio Atabapo zum Rio Negro – einem Zufluss des Amazonas. Damit ist bewiesen, dass Orinoco und Amazonas mit einer Wasserstraße verbunden sind.


Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland /von Eduard Ender /via

Mai 1800: St. Carlos

Die Tropenwelt ist mein Element, und ich bin nie so ununterbrochen gesund gewesen als in den letzten zwei Jahren. […] Am Atabapo, wo die Wilden stets am Faulfieber leiden, widerstand meine Gesundheit unbegreiflich gut. –AvH

Humboldt in der Urwaldhütte
Wie wir uns die Reise durch die amerikanischen Tropen vorstellen (sollen)

Juni/Juli 1800: Angostura

Dezember 1800 - März 1801

3 Monate in Havanna auf Kuba und von Trinidad nach Cartagena

2. EXpeditioN durch Neu Granada und die Anden

März 1801 bis Oktober 1802: von Neu Granada (Kolumbien), durch Ecuador nach Peru

März 1801: Aufbruch zur Expedition in Cartagena

Den Rio de la Magdaléna hinauf nach Süden bis zur Quelle

Juli - September 1801: Aufenthalt in Bogothá

Dicke Wälder liegen zwischen Morästen; die Maultiere sinken bis auf den halben Leib ein; und man muß durch so tiefe und enge Schlüchte, daß man in Stollen eines Bergwerks zu kommen glaubt. Auch sind die Wege mit den Knochen der Maultiere bepflastert, die hier vor Kälte oder Mattigkeit umfielen. –AvH

Januar - Juni 1802: Aufenthalt in Quito

Durch das Hochland von Quito

Quer_Profil durch das Hochland von Quito
Gipfel des Cotopaxi Satellitenansicht 5897m

5753m Wenige electrische Explosionen mit Donner begleitet.

Gipfel des Chimborazo Satellitenansicht 6268m

6544m die gemessene Basis durch Laplace’s barometrische Formel auf die Meeresfläche reduciert. – Viele leuchtende Meteore.


Humbold und Bonpland
am Fuß des Chimborazo; von Friedrich Georg Weitsch (1810) /via

Der Chimborazo galt damals als der höchter Berg der Erde. Den Titel hat er inzwischen an den Mt. Everest abgeben müssen. Aber wenn man vom Mittelpunkt der Erde zum Gipfel misst, dann ist der Chimborazo immer noch der höchste Berg! /Quelle: Libray of Congress

Die von Bonplant und von Humboldt bestiegenen Berge sind auch virtuell in Volcano 3D zu erkunden.

Höchster Punkt der Humboldt-Expedition

Querschnitt durch die Anden mit Vegetationsangaben Zeitpendel
Geographie der Pflanzen in den Tropen-Ländern Naturgemälde der Anden, gegründet auf Beobachtungen und Messungen, welche vom 10.ten Grade nördlicher bis 10.ten Grade südlicher Breite angestellt worden sind, in den Jahren 1799 bis 1803 von Alexander von Humboldt und A. G. Bonpland Entworfen von A. von Humboldt. Gezeichnet 1805 in Paris von Schönberger und Turpin, gest. von Bouquet, die Schrift von L. Aubert, gedruckt von Langlois /Paris Langlois [1807]

nach Lima

Oktober - Dezember 1802

Aufenthalt in Lima und Sichtung der Forschungsergebnisse

Ecuador mit Provinzen, Städten, Flüssen, Bergen etc.
Carta Corográfica De La República del Ecuador Delineada en vista de las cartas de Don Pedro Maldonado, el Baron De Humboldt, […] /Nueva York F. Mayer y Ca. 1858
Physische Karte von Südamerika
Karte von Süd-Amerika zur Übersicht der Unebenheiten des Bodens nach Alexander von Humboldt. Potsdam, gez. u. gest. in der geogr. Kunstschule /Gotha Justus Perthes 1850

9. November 1802: Beobachtung und Messung eines Merkur-Durchgangs in Callao und damit die genaueste Bestimmung des Längengrades von Lima

Januar 1803: Schiffsreise von El Callao über Guayaquil nach Acapulco

3. EXpeditioN durch Neu Spanien (Mexico)

22. März 1803: Ankunft in Acapulco

Expedition zum Vulkan Jorullo in Mexico

Satellitenansicht des JorulloWir haben schon 1803; ein Fehler auf der Karte? [HK1603] | Profil

aufgenommen von A. von Humboldt im Jahre 1802 [1803]

Ein 3D-Experiment: 1) Zoom und Perspektive 2) 3D

Von März 1803 bis März des nächsten Jahres reist Humboldt quer durch das Vulkangebiet in Mexico Seine geologischen Erkundungen ergeben dieses Bild:


Geognostische Schnitt entlang des Weges zwischen Acapulco und Mexico-Stadt /via

Rückreise

März 1804: Rückreise von Vera Cruz nach Havanna

Mai-Juni 1804: Philadelphia und Washington

Humboldt wird vom Präsidenten Thomas Jefferson zu einem Dinner eingeladen. An dieses Treffen erinnert ein Denkmal im Central Park in NewYork.

Juli 1804: Atlantik-Passage von Delaware mit Ankunft in Bordeau am 1. August 1804

Wissenschaftliche Aufbereitung

Sichtung und Publikation der Forschungsergebnisse in Paris 1805 - 1815 - 1828

Große Teile der Sammlungsobjekte wurden dem Muséum national d’histoire naturelle übergeben.

Zwischenzeitlich – November 1805 bis November 1807 – lebte Alexander von Humboldt in Berlin in der Friedrichstraße 189

Ab 1827 dann dauerhaft in Berlin. In der Sing-Akademie hält er 1827/28 eine Reihe von „Cosmos“-Vorträgen.

Der Plan, die Cosmos-Vorträge auch als Buch herauszugeben, wird für eine Russland-Expedition aufgeschoben.

Expedition durch Russland

1. Mai - 13. November 1829

Ab 1. Mai 1829: dreiwöchiger Aufenthalt in St. Petersburg und Besuch des Zaren im Winterpalast

24. Mai: Ankunft in Moskau Die Universität ernennt Humboldt zum Ehrenmitglied.


Universität Moskau
, 1798 Perspektive

Aufbruch zur Expedition am 28. Mai 1829: Moskau Kasan Perm Jekaterinburg im Ural.

Es darf an dieser Stelle angemerkt werden, dass die Expedition vom Zaren finanziert wurde und insbesondere auch der geologischen Erkundung des Landes galt. Hier und heute eine Kupfermine bei Krasnouralsk

Weiter über Tobolsk bis zur Chinesischen Grenzstadt Baty am 17.August 1829.

Baty gibt es heute nicht mehr. Der Ort ist in einem Stausee versunken.

Rückreise Semipalatinsk Omsk Miask Orenburg Astrachan im Wolgadelta am Kaspischen Meer

Weiter über Woronesch Moskau zurück nach St. Petersburg


Promenade des Anglais
in St. Petersburg von Eduard Gaertner, 1835 Perspektive | PastVu

13. November 1829: Ankunft in St. Petersburg Dort am 28.11. ein Vortrag vor den Honoratioren mit dem Apell:

Ein Land, das sich über mehr als 135 Längengrade erstreckt, von der fruchtbaren Zone der Olivenbäume bis zu den Landstrichen, wo der Boden nur noch mit flechtenartigen Pflanzen bedeckt ist, kann mehr als jedes andere das Studium der Atmosphäre, die Erkenntnisse über die durchschnittliche Jahrestemperatur und, was noch wichtiger für den Zyklus der Vegetation ist, das Studium der Verteilung der Jahreswärme auf die verschiedenen Jahreszeiten vorantreiben. […] Wenn die variierenden Isothermen oder Linien gleicher Wärme auf Grund präziser Beobachtungen aufgezeichnet werden und dies mindestens fünf Jahre lang im europäischen Russland und in Sibirien fortgeführt wird, wenn sie verlängert werden bis zu den westlichen Küsten Amerikas […], dann wird die Wissenschaft von der Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche und in den Schichten, die unserer Forschung zugänglich sind, auf soliden Grundlagen basieren. –AvH

Über Humboldts Reise durch Russland berichtet er auch selbst in seinen Tagebüchern.

Kosmos


Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung von Alexander von Humboldt… /via

Ich habe den tollen Einfall, die ganze materielle Welt, alles, was wir heute von den Erscheinungen der Himmelsträume und des Erdenlebens, von den nebelsternen bis zur Geographie der Moose auf den Granitfelsen, wissen, alles in einem Werke darzustellen, und in einem Werke, das zugleich in lebendiger Sprache anregt und das Gemüt ergötzt. –AvH

Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung, AvH 1845-1862 (518 + 556 + 656 + 660 Seiten)


Alexander von Humboldt in seiner Wohnung
in Berlin, Oranienburger Str. 67 /via

Zu Humboldts Ehren wurden eine Meersströmung und (mindestens) drei geologische Formationen nach ihm benannt:

PS: Bompland hat auch einen Krater

Bonus zum WorldEarthDay 2020:


Alexander von Humboldt – Daguerreotypie
von Hermann Biow 1847

Quellen

à propos

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